Die Situation
Das DFS verursacht
Die Misere liegt in der Mißachtung und Unterentwicklung
des Themas auf allen Ebenen. Es gibt keine adäquate Abbildung in der
Diagnosenstatistik (seit 2009 eigene ICD-Ziffer ohne EInfluß auf RSA),
im EBM (unterhonorierteZiffer, die eine Leistung beschreibt, die <5%
der Arbeit am Fuß abdeckt), in den DRG's (wenig differenziert und
die Arbeit am schwer Kranken ohne Revaskularisation nicht abbildend). Es
gibt keine strukturierte Ausbildung, wenig Weiterbildungsmöglichkeiten,
wenig etabliertes Regelwissen. Die Strukturen arbeiten intransparent, ohne
Qualitätssicherung, mit Fehlanreizen in der Honorierung. Die Mühen
des Umgangs mit den neuropatischen Patienten und der Bildung interdisziplinär
zusammenarbeitender Strukturen spiegeln sich in der Vergütung nicht
wieder, so dass die Misere sich selbst unterhält. Die Patienten arbeiten
einer Lösung weniger entgegen als bei anderen Krankheitsbildern, weil
die grundsätzlich vorhandene Neuropathie zum teilweisen oder völligen
Erlöschen des Gefühls für die unteren Gliedmaßen führt.
Netzwerk Diabetischer Fuß
In einem Netzwerk Diabetischer Fuß arbeiten verschiedene Leistungserbringer zusammen entsprechend einer gemeinsam erarbeiteten Leitlinie. Die Schnittstellen sind beschrieben, die Leistungen definiert. Sie vergleichen ihre Ergebnisse mittels Benchmarking und diskutieren sie in regelmäßigen Qualitätszirkeln. Sie vergleichen und diskutieren ihre Ergebnisse mit anderen Netzen.
Krankenkassen sind der entscheidende Partner bei der Lösung des Dilemmas Diabetischer Fuß. Im solidarisch finanzierten Gesundheitssystem haben sie keine Chance, sich der immensen Kosten des Dilettantismus zu entziehen. Viele kompetente Kontakte mit Krankenkassen, die ebenfalls regional aufgestellt sind, können das Bewußtsein dieses menschlichen und gesundheitlichen Problems erhöhen.
Ziele
Netze Kompetenter Strukturen in Praxis und Klinik entwickeln
Finanzierung sichern
Weiterentwicklung der Techniken der Betreuung des DFS (Evaluation der Tenotomie der Flexoerensehnen der Zehen, Videokonferenzen, elektronische Befundmappe...)